1 Woche in Zimmer 108 () untergebracht, 10 (Yin-)Yogaklassen absolviert, jede Menge Yoga-Theorie gelernt, viele liebe bekannte und auch neue Gesichter getroffen und ein paar Lebensweisheiten sowie ein Zertifikat und einiges an Erfahrungen reicher geworden. Mein Ashram-Aufenthalt aufgrund eines Yin Yoga Seminars hätte durchweg positiv sein können. Doch so wechselhaft wie das Wetter waren auch meine Emotionen. Kurze, weil schlaflose Nächte mit den wildesten Träumen, aber so kenne ich das hier im Ashram , dem magic place, an dem ich bei jedem Besuch so viel Kraft und Energie auftanke.
Ich könnte in positiver Gutmenschen-Yogi-Manier weiter schwärmen und versuchen, eine rein positive Geistes- und Grundhaltung zu vermitteln. Doch das wäre nur die halbe Wahrheit (What is real, anyway?) und damit nicht authentisch. Denn: ich heule bei jedem Ashram-Aufenthalt, und das mindestens 1x. Yoga setzt neben den gelegentlichen körperlichen Muskel- und Faszienkatern noch ganz andere Dinge in Gang bzw. frei, und zwar auf emotionaler und geistiger Ebene. Es fängt an, sich zu regen und zu arbeiten. Blockaden werden gelöst. Irgendwas ist ja immer. Und das Leben an sich zweifle ich trotz aller Yoga-Praxis doch noch oft genug an.
Insbesondere mache ich mir Gedanken darüber, welchen Sinn ausgerechnet MEIN Leben hier und jetzt erfüllen soll. Und ob es OK ist und wenn ja, warum es so ist, als halbwegs spiritueller Mensch solch eher negative Gedanken und Momente zu haben. Bis ich mir wieder bewusst mache, dass mein Leben ein einzigartiges Geschenk ist, auch wenn ich es hin und wieder als Last empfinde. Und dass der Sinn des Lebens ganz einfach das Leben selbst ist. Oh, wie oft hadere ich genau an diesem Punkt und frage mich, ob ich mir nicht doch nur selbst die ganze Zeit was vormache.
Dieser Druck, der damit permanent auf mir lastet – den mache ich mir natürlich größtenteils selbst. Das realisiere ich vor allem in der Meditation. Wie still es dort sein kann. Wie still ICH sein kann. Und wie sehr ich diese Stille genieße. Und wie sehr der Geist darin zur Ruhe kommt. Und wie sich daraus wie von selbst ganz zart und kaum greifbar, ja fast nur erahnbar, eine innere, ganz kostbare Freude und Leichtigkeit, ganz ohne Druck ergibt.
Dennoch: Die ganze Welt müsste mal für eine Woche, gern länger, in einen Ashram einziehen – oder Yoga praktizieren. Oder meditieren. Es wäre so viel entspannter danach auf diesem Planeten…
Zum Bild: Es gab erholsamen Verzicht auf jegliches make-up.
Ach ja, die Haare hab ich auch schön durchfetten lassen, da freut sich die Kopfhaut. Nur die Füße habe ich täglich gewaschen.
Entspannter Blick: inclusive.
Danke! …und bis bald wieder im Ashram!
Keep practicing!
Neueste Kommentare